01. März 2015
  KUNST / FOTOGRAFIE   KÃœNSTLER   Ingbert Brunk
Ingbert Brunk

Das erste Mal traf ich Ingbert Br­­unk anlässlich seiner Ausstellung in der Galleria in Murnau. Ein interessanter Mann, der nicht nur durch seine einmaligen Werke fasziniert. Man spürt die Leidenschaft, mit der er seine Kunst betreibt. Leidenschaft allein freilich genügt nicht. Das habe ich bei einem Besuch in seinem neuen Atelier auf Naxos mit eigenen Augen gesehen. Kraft und Ausdauer sind notwendig, um mit unzähligen, verschiedenen Maschinen, den Stein zu bearbeiten – ihn zu einem glatten Objekt zu formen. Energiegeladen, die Haare voller weißem Marmor-Staub, eine klare Vorstellung über Form und Endergebnis im Kopf, schafft er einzigartige Kunstwerke, die ihn international bekannt machten. Die vorgegebenen, andersfarbigen Steinschichten des Naxos-Marmors respektiert er und integriert diese Vorarbeit der Natur stilsicher in seinen Werken. Dem Marmor haucht er Leben ein und verleiht ihm eine Oberfläche, die einem vergessen lässt, dass sich es um Stein handelt, wenn man mit den Händen darüber fährt. Nie im Leben hatte ich eine glattere Oberfläche bewusst gespürt als beim Berühren eines von Ingberts Brunks Objekten. Ein Tasterlebnis von so besonderer Art erlebte ich zuvor nur einmal beim Berühren eines Baby-Delfins. Es hört sich weit her geholt an, aber wer dies erlebt hat, weiß, dass der Vergleich trägt – außergewöhnlich, sinnlich, mystisch, unvergesslich…

© Rita Kohmann

 

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Geboren 1960 in Dannenberg, Deutschland 1980-85 Studium, Hochschule der Künste, Berlin seit 1985 lebt und arbeitet er auf Naxos 1986 kam der Bildhauer Ingbert Brunk nach Naxos, der größten Insel der Kykladen. Bis Ende 2008 arbeitete er in Naxos-Chora in seinem Atelier in den Räumen eines alten Klosters. Seit 2009 arbeitet er nun in seinem neu erbauten Atelier in Azalas bei Moutsouna, auf der Ostseite von Naxos.

www.ingbert-brunk.de

 

 

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Er charakterisiert sein Schaffen so: „Stein ist eine Materie, die lebendige Assoziationen in mir hervorruft. Durch reduzierte Formen versuche ich dem Betrachter offenzulegen, was aus dem Stein zu mir spricht.

 

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Der Naxische Marmor mit seinem großen, reinen Kristall, seiner Farbigkeit und Zwischenlagen anderen Gesteins inspiriert mich immer wieder, einen neuen Dialog zu beginnen, eine vielleicht auch bekannte Aussage neu zu formulieren.

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Die Fähigkeit dieses Kalkkristalls, sich vom Licht durchdringen zu lassen, es aufzusaugen und aus dem Innern widerzuspiegeln kann mir dabei ein sinnliches Bild vom Herabsteigen des Lichts und der Durchdringung der Physis geben.“

Ingbert Brunk

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